Alles bleibt wie es ist

Ein kurzer Jahresrückblick

Man glaubt es kaum: Das Löschen der (ersten) Tonne ist jetzt erstaunliche 18 Monate her! Viel zum Besseren hat sich leider nicht gewandelt!

Die Personalnot ist größer denn je, die Eintreffzeiten sind nach wie vor miserabel, Löschfahrzeuge sind nur noch lückenhaft mit Personal besetzt, lebenswichtige Drehleitern haben gar keine feste Besatzung mehr, sondern werden “besprungen”, der Krankenstand ist der zweithöchste aller Berliner Behörden (eine Folge von Überlastung, Demotivation und Resignation), die Schule platzt aus allen Nähten (personell und räumlich), (zu) viele Kollegen verlassen die Berliner Feuerwehr, der neue Landesbranddirektor beweist “Volksnähe”, auf den großen Wurf und die wirklich mutigen Entscheidungen warten wir aber noch, die Leitstelle ist nach wie vor gezwungen, jeden auch noch so fragwürdigen “Not”fall zu beschicken, weswegen die Einsatzzahlen weiter steigen, die Belastung als Folge davon auch, genauso die Demotivation und Resignation, der Krankenstand, die Kollegen im Dienst, die Belastung, der Krankenstand, … Ein Teufelskreis!

Und die Politik, die ja in Person von Herrn Geisel der Meinung war, verstanden zu haben? Wir wissen es nicht. Es brennt jedenfalls immer noch an allen Ecken und Enden!

Was haben wir getan?

Seit dem Löschen der Tonne versuchen wir zu mahnen (auch mit dieser Seite), auf die Probleme hinzuweisen, unter anderem in unzähligen Gesprächen mit der Presse, wir haben sogar die Tonne nochmals brennen lassen, nämlich von Ende November bis März, jeden Freitag, am Roten Rathaus! Der krönende Abschluß dieser “Freitagstonne” war dann der Extremlauf des Feuerwehrmannes Kai Eichler in voller Montur nach Berlin. Dafür wurde dieser mit dem Sozialpreis ausgezeichnet (und wir gleich mit). Auch dies war eine denkwürdige Veranstaltung, die uns Aufmerksamkeit brachte.

Außerdem gab es (erneut) Autokorsos, eine Postkartenaktion mit der wir (in Zusammenarbeit mit der Berliner CDU) 10.000 Postkarten unter die Leute brachten.

Die (gemessen an der Gesamtproblematik relativ lächerlichen) 30 Millionen Euro für neue Fahrzeuge dürfen wir nach Aussagen aus dem Innenausschuß uns auf die Fahnen schreiben. Immerhin!

Wir haben dem Innensenator einen Offenen Brief geschrieben (der auch von der Presse beachtet wurde) und ihm Gespräche angeboten. Leider nahm er diesen konstruktiven Vorschlag nicht an. Verstanden?

Im Wirt des Berliner Traditionslokals Leydicke fanden wir einen glühenden Unterstützer der Berliner Feuerwehr und Mahner an die Politik. So kam es zu inzwischen drei Diskussionsveranstaltungen mit Vertretern aus der Politik dort, unter anderem mit dem Landesvorsitzenden der Berliner CDU, Kai Wegner, aber auch mit dem innenpolitischen Sprecher der (regierenden) Linksfraktion, Niklas Schrader.

Wir versuchen, diese Kanäle offen zu halten (was uns nicht immer gelingt, weil wir ja “nebenbei” auch noch arbeiten müssen und ein Privatleben haben) und bleiben weiter dran.

Beim jährlichen Tag der Offenen Tür der Berliner Feuerwehr standen wir wieder vor derselben, nämlich auf der anderen Straßenseite, haben hunderte Flyer verteilt und allen, die es hören wollten (allen anderen auch), erzählt, was falsch läuft und wie man es ändern könnte. Wenn man denn nur wollte!

Ein paar Mitglieder haben uns wieder verlassen (wie das eben so ist im Leben), aber mehr sind dazugekommen!

Der Marsch ist (leider) lang, wir sind inzwischen in der Ebene angekommen. Und hören trotzdem nicht auf! Weil es uns von Anfang an bewußt war, daß es sich um einen Marathon und mitnichten um einen Sprint handelt.

Die Probleme sind jedenfalls, ganz kurz umrissen, immer noch die Gleichen:

Viel zu wenig Personal für viel zu viele (und immer mehr werdende) Einsätze!

Die Lösungsvorschläge (auch in Kürze und im Wesentlichen seit eineinhalb Jahren unverändert): Die Berliner Feuerwehr attraktiv machen für Rückkehrer und fertig ausgebildete Feuerwehrleute aus anderen Bundesländern! Durch einen attraktiven Dienstplan, mehr Geld (Feuerwehrzulage), bessere Karrieremöglichkeiten (Beförderungen, Anhebungen) und weniger Fehleinsätze durch Abschaffung des derzeitigen Notrufabfrageprotokolls.

Nur so kann und wird man es schaffen, in halbwegs vertretbarer Zeit, wieder zu einer schlagkräftigen Berliner Feuerwehr zu werden! Zu der die Bürger und die Mitarbeiter mit Recht Vertrauen haben!

Wir brauchen, und freuen uns dementsprechend, über jede Unterstützung! Werden Sie Mitglied, spenden Sie, gerne auch als Firma mit Sachunterstützung, Räume, Sendezeit, Plakatflächen …, sprechen Sie mit Ihrem Abgeordneten, unterstützen Sie uns mit Ideen und Kontakten, mit konkreter Mitarbeit, berichten Sie über uns oder teilen unsere Beiträge, als Kollege, melde Dich einfach und mach mit, jede Hilfe zählt! Denn leider gilt unverändert:

BerlinBrennt!

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